Gebäude und Räume der

Otto-Ubbelohde-Schule

Zur  Otto-Ubbelohde-Schule gehören 2 Gebäude, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden und deren Schulhöfe fast aneinander grenzen: Das Hauptgebäude ist 1827 errichtet  worden und steht heute unter Denkmalschutz. Die  ebenfalls denkmalgeschützten Fronhof-Remisen wurden 1686 als Teil der landgräflichen Hofanlagen gebaut. Nach deren aufwändiger Sanierung  (siehe unten) wurden sie im Jahr 2016 eingeweiht und der Schule angegliedert. In den Remisen ist die vom Förderverein organisierte Mittagsbetreuung der Erst- und Zweitklässler untergebracht. Außerdem befindet sich im Erdgeschoss die Mensa und die Schulbibliothek. Im 1. OG gibt es einen naturwissenschaftlichen Fachraum, den Kunstraum und Differenzierungsräume. Auf dem Remisen-Schulhof wachsen und gedeihen allerlei Gemüsesorten im liebevoll gepflegten Schulgarten.
Im Hauptgebäude liegen alle 12 Klassenräume, 2 PC-Räume, die kleine Turnhalle ("Turnzimmer"), der Mathematik Förderraum und die Verwaltung. Im Keller ist die Holzwerkstatt untergebracht. Jede Etage hat eine eigene Farbe: im "gelben Flur" haben die 1. und 2. Klassen ihre Klassenräume. Im "grünen Flur" sind die 3. und 4. Klassen untergebracht und im "blauen Flur" lernen die 5.- und 6.-Klässler.

Marburg 800: städtische Bauprojekte entdecken

Fachwerk klimagerecht sanieren: Einblicke in die historische Remisen

Marburg. Zum Stadtjubiläum bekommen interessierte Bürger*innen einen Einblick hinter die Kulissen städtischer Bau-projekte. Den Anfang haben die Remisen der Otto-Ubbelohde-Schule gemacht: Wie saniert man ein denkmalgeschütztes Fachwerkgebäude klimagerecht und bewahrt dabei den historischen Charakter? Das haben der Fachdienst Hochbau und das Architekturbüro Oesterle beantwortet.

Foto: Der Fachdienst Hochbau zeigte zum Stadtjubiläum gemeinsam mit dem Architekturbüro Oesterle Interessierten die sanierten Remisen, die von der Otto-Ubbelohde-Schule genutzt werden. (Fotos: Freya Altmüller, Stadt Marburg)


„Zum Stadtjubiläum wollen wir Bürger*innen Einblicke in bedeutende Bauten in Marburg geben. Zum Start haben Interessierte die Remisen der Otto-Ubbelohde-Schule besichtigt, die den Charme des Fachwerks mit dem energetischen Standard eines Neubaus vereinen“, so Stadträtin Kirsten Dinnebier. Seit der Fertigstellung der Sanierung 2016 werden sie von der Otto-Ubbelohde-Schule unter anderem für die Mittagsversorgung genutzt.

 

Christoph Irgang vom Architekturbüro Oesterle, der damals die Planung und Bauleitung innehatte, führte die Interessierten durch die ehemaligen Wirtschaftsgebäude mit Wohnhaus, Pferdestall und Scheunengebäude. Letzteres wurde bereits 1686 erbaut, als Teil einer Hofanlage. Die denkmalgeschützten Häuser wurden den modernen Bedürfnissen des Schulbetriebs angepasst und dabei trotzdem der historische Charakter bewahrt. Für die Otto-Ubbelohde-Schule sind neue Unterrichts-, Betreuungs-, Essens- und Lehrerarbeitsräume geschaffen worden.

 

Architekt Irgang führte die Interessierten durch die Gebäude. Sie sahen den Bitumen-Terrazzo, der als fugenloser Bodenbelag verlegt wurde; Überreste von Vorrichtungen, an denen die Scheunentore damals eingehängt waren; kleine Fenster, die für die Optik erhalten und vor die innen weitere Fenster gesetzt wurden; die gewölbeartige Decke der Bibliothek im ehemaligen Pferdestall und jahrhundertealte Balken in Dachgeschoss.

 

„Auf Klimaschutz haben wir bei der Sanierung großen Wert gelegt“, erzählte Oliver Kutsch, Leiter des Fachdienstes Hochbau. Der Energieverbrauch wurde um mehr als 80 Prozent reduziert. Die Gebäude sind mit Holzfaserplatten von innen gedämmt, weil eine Außendämmung zum größten Teil nicht möglich war. Zur Senkung des Energiebedarfs trug auch die Errichtung eines Nahwärmenetzes mit zentraler Pelletheizanlage bei, die durch Förderprogramme des Landes Hessen ermöglicht wurde. Zudem wurden – obwohl auf denkmalgeschützten Gebäuden unüblich – auch Photovoltaik-Anlagen angebracht: Auf dem Wintergarten dienen die Module zugleich als Sonnenschutz, auf dem Dach verschwinden sie durch die farbliche Anpassung nahezu. „Die Sanierung der Remisen ist ein Leuchtturmprojekt, das als Vorbild für weitere historische Gebäude in Marburg dienen soll“, so Kutsch.

 Die Baumaßnahme lief zwei Jahre und die Arbeiten kosteten insgesamt 2.489.000 Euro für die Remisen und 400.000 Euro für das Nahwärmezentrum. Die Zuschüsse aus Landes- und Bundesmitteln betrugen insgesamt 441.290 Euro.

 

Foto unten:  Christoph Irgang vom Architekturbüro Oesterle erklärte, dass unter anderem dank Dämmung mit Holzfaser bei der Sanierung der Fachwerkgebäude ein energetischer Standard wie in einem Neubau erreicht werden konnte.

(Fotos: Freya Altmüller, Stadt Marburg)

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