Die Geschichte der
Otto-Ubbelohde-Schule

Wer war Otto Ubbelohde?

Otto Ubbelohde war Maler, Radierer und Illustrator. Am 5. Januar 1867 wurde er  in Marburg geboren. 

Das Haus, in dem er geboren wurde und aufwuchs, stand in unmittelbarer Nähe zur Elisabethkirche in der Elisabethstr. 9. Es wurde jedoch 1966 abgerissen.


Sein Vater hieß August Ubbelohde und war Professor für römisches Recht an der Universität Marburg. Von seiner Mutter Therese hatte Otto wahrscheinlich seine künstlerische Begabung geerbt. Schon früh fing Otto an zu malen.

Am heute noch in Marburg bestehenden Gymnasium Philippinum machte Otto Abitur.

Danach wollte er gerne die Ausbildung zum Maler machen. Das war seinem Vater aber nicht so recht.

Dennoch studierte Otto Ubbelohde von 1884 bis 1890 an der Münchner Kunstakademie die Malerei. Er hatte Kontakt zu den Künstlerkolonien Dachau und Worpswede.


Nachdem er Hanna Unger geheiratet hatte und sein Vater gestorben war, baute Otto Ubbelohde 1898 in Goßfelden bei Marburg ein Atelier- und Wohnhaus.

An seinem  50. Geburtstags im Jahre 1917 verlieh ihm die Universität Marburg den Professorentitel.

Am 8. Mai 1922 starb Otto Ubbelohde in Goßfelden. Er wurde 55 Jahre alt.

 


Zum Otto-Ubbelohede-Musuem

Aus der Schulchronik


1828

Aus der vielfältigen Schulgeschichte Marburgs zeichnet sich 1828 eine gradlinige Geschichte der heutigen Otto-Ubbelohde-Schule durch die Zusammenlegung der lutherischen und der reformierten Stadtschulen als Knabenbürgerschule ab, die in dem 1827 errichteten Gebäude am lutherischen Kirchhof untergebracht war. In den folgenden Jahren musste die vereinigte Knabenbürgerschule mehrmals die Gebäude

-vorwiegend aus Raumnot - wechseln.


1887

Die Raumnot wurde 1887 durch die Errichtung des heutigen Gebäudes in der Schulstraße vorerst behoben. Neu war, dass in die Knabenbürgerschule auch drei Mädchenklassen bürgerlichen einer Mädchen- und höheren Töchterschule mit einzogen.


1906

Im Schuljahr 1906/07 kam die Nordschule als selbständige Volksschule dazu: Als Volksschulen gab es in Marburg nun die Südschule (heutige Otto-Ubbelohde-Schule) und die Nordschule (heutige Friedrich-Ebert-Schule).

 

1933

Die Südschule wurde umbenannt in „Horst-Wessel-Schule“.

 

1945

Nach vorübergehender Nutzung des Gebäudes als Lazarett wurde die Schule wieder eröffnet unter dem Namen „Volksschule Süd“.

 

1953

Die Schule wurde in Otto-Ubbelohde-Schule umbenannt.

 

1970

Drei Sprachheilklassen an der OUS wurden zur „Fronhofschule“ zusammengefasst.

 

1986

Nach hartem Ringen der gesamten Schulgemeinde und durch die Stellungnahme von Prof. Dr. Klafki wurde per Erlass des Hessischen Kultusministers der Schulversuch "Sechsjährige Grundschule" genehmigt. Die völlig veränderten pädagogischen und organisatorischen Bedingungen für die Schule hatten eine intensive Weiterbildung des Kollegiums und eine umfangreiche Materialerarbeitung zur Folge. Durch die aktive Elternmitarbeit wurden die ersten Mittagsbetreuungsangebote eingerichtet.

 

1987

Aufgrund mangelnder Raumkapazität wurde die „Fronhofschule“ in das Gebäude Schulstraße 4 ausgelagert.

 

1991

Der Förderverein gründete sich. Er hat die Organisation einer Mittags- und Ferienbetreuung übernommen.

 

1996

Die OUS beantragte erstmals den Bau einer Turnhalle.

 

2002

Das erste Schulprogramm wurde erstellt.

 

2003

Im Stadtparlament wurde ein Bebauungsplan für ein OUS-Mehrzweckgebäude (mit Turnhalle, Betreuungsräumen, Aula) Cafeteria erstellt.

 

2005

Gelder für Planung und Baubeginn wurden in den Marburger Haushalt eingestellt.

 

2006

Die Schule wurde ins Programm „Ganztagsschule nach Maß“ aufgenommen. Im Rahmen eines Jubiläums zum zwanzigjährigen Bestehen der Sechsjährigen Grundschule wurde der Stellenwert des bewährten längeren gemeinsamen Lernens öffentlichkeitswirksam vertreten. Der Magistrat zog die Zusagen für den Bau einer Mehrzweckhalle zurück.

 

2007

Als vorrübergehende Notlösung wurden für die Schule zwei Etagen in der Universitätsstraße 4 angemietet und eingerichtet. Durch die Einführung von G8 (Verkürzung der gymnasialen Mittelstufe) erhöhte sich die Stundentafel der 6. Klassen: Französisch als zweite Fremdsprache und Physik standen neu auf dem Stundenplan. (Nach der Rückkehr zu G9 an den Marburger Gymnasien wird seit 2015 keine 2. Fremdsprache mehr angeboten, Projekte in Physik und im naturwissenschaftlichen Arbeiten in Absprache mit den Gymnasien.)

 

2009

Die OUS wurde Mitglied im bundesweiten Schulverband „Blick über den Zaun“.


Herausgabe der Schulbroschüre:

"Otto-Ubbelohde-Schule Marburg - Die sechsjährige Grundschule stellt sich vor"

 

2010

Projekt zum Ausbau der Remisen (ehemals zum Fronhof gehörend) für die OUS: 

Fachräume, Bibliothek, Essensräume, Räume für die Mittagsbetreuung des Fördervereins (Kl. 1 und 2)

 

2012

Entwicklungsschwerpunkte der Schulentwicklung:

  • Zirkusprojekt
  • Erarbeitung eines Kriseninterventionsplanes
  • Überarbeitung des Ganztagsschulkonzepts
  • Überarbeitung der Fachcurricula
  • Methodencurriculum
  • Rituale

Genehmigung des Ausbaus der Remisen durch den Magistrat, Einstellung von Geldern in den Haushalt;


2013

Entwicklungsschwerpunkte der Schulentwicklung:

  • Projekt zur Erweiterung und Um-/Neugestaltung des Schulhofs - (ein Entwicklungsschwerpunkt im Schulprogramm);
  • Ganztagsschulentwicklung - Ausweitung des Angebots auf 4 Wochentage
  • Einrichtung individueller Lern- und Arbeitszeiten (ILA) in allen Jahrgangsstufen
  • Ausweitung des klassen- und jahrgangsübergreifenden Arbeitens (Projekte)
  • Mathematik- und Deutsch-Projektwochen

 

2014

Beginn des Ausbaus der Remisen im Juli

Ausweitung des Ganztagsangebotes auf 4 Wochentage ab Februar

Entwicklungsschwerpunkte der Schulentwicklung:

  • Ganztagskonzept
  • Projekt zur Erweiterung und Um-/Neugestaltung des Schulhofs, ein Entwicklungsschwerpunkt im Schulprogramm
  • Fortschreibung des Förderkonzepts unter Einbindung der individuellen Lern- und Arbeitszeiten
  • Kooperationsprojekt „Märchen“ mit dem Landestheater Marburg
  • Überarbeitung des WPU-Konzepts (Wahlpflichtunterricht)

 

2016

22. Februar: Offizielle Einweihung der renovierten Remisen

Dazu der Bericht der Stadt Marburg:

Leuchtturmprojekt für Sanierungen


Remisen für Otto-Ubbelohde-Schule eingeweiht

Betreuung und Unterricht mit historischem Ambiente - das können seit Februar die Schülerinnen und Schüler der Otto-Ubbelohde-Schule genießen. Innerhalb von zwei Jahren Bauzeit ist mit den Fronhof Remisen ein Leuchtturmprojekt für zukünftige Fachwerksanierung in Marburg entstanden. Jetzt haben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Bürgermeister Dr. Franz Kahle und Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach den neuen Lern- und Lebensort feierlich eingeweiht.


Zur Einweihung kamen Mitglieder des Magistrats, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Fachdienste, Eltern und Mitglieder des Lehrerkollegiums. Schülerinnen und Schüler beteiligten sich mit Trommelvorführungen und einer Einlage als „Bücherwürmer“ - die neuen Räumlichkeiten verfügen auch über eine Bibliothek. Im Februar 2014 hatten nach umfassender Abstimmung mit der Schulgemeinde die Umbauarbeiten der Fronhofremisen begonnen, ehemaligen Wirtschaftsgebäuden. Nach grundlegender Sanierung und der Erweiterung durch zwei Wintergärten sind neue Unterrichts-, Betreuungs-, Essens- und Lehrerarbeitsräume auf einer Gesamtfläche von 656 Quadratmetern geschaffen worden. Die Küche liegt in einem neuen Baukörper, der die beiden historischen Fachwerk-Remisen miteinander verbindet. Im Erdgeschoss kann die Schule nun eine Bibliothek mit Leseterrasse sowie die Mittagsversorgung nutzen. „Mit dem Umzug und der Erweiterung des Schulhofs haben wir nun eine viel größere Einheit der Schule“, freute sich Schulleiter Udo Damtsheuser.

Geschaffen wurden insbesondere Räumlichkeiten für das Betreuungsangebot der Schule, das in Trägerschaft des Vereins der Freunde und Förderer der Otto-Ubbelohde-Schule liegt. Bisher war dieses Angebot in der Universitätsstraße 4 untergebracht. Insgesamt werden nun künftig 60 Schülerinnen und Schüler an fünf Tagen in der Woche von 12 Uhr bis maximal 16 Uhr betreut. Die neuen Räumlichkeiten für die Mittagsversorgung machen es möglich, dass auch die Schülerinnen und Schüler ab der dritten Jahrgangsstufe, die am Ganztagsangebot der Schule teilnehmen, in den Remisen ihr Essen einnehmen können. Dabei werden weitere 60 Kinder an vier Tagen pro Woche mit einem warmen Mittagessen versorgt. Bisher war der Mittagstisch eher provisorisch im Pavillon der Schule untergebracht.

Darüber hinaus gibt es einen Kunstraum sowie einen Raum für den naturwissenschaftlichen Unterricht. Im Dachgeschoss befinden sich ein zusätzlicher Konferenzraum und ein Lehrerstützpunkt mit Arbeitsplätzen. Die beiden Freiflächen sind zu einem gemeinsamen Schulhof verschmolzen. Dabei hat sich die Schulhoffläche um circa 1.200 Quadratmeter vergrößert. „Die neuen Räumlichkeiten machen nun ein optimales Betreuungsangebot möglich“, betonte Schuldezernentin Dr. Kerstin Weinbach „und das schulische Angebot konnte mit diesem Umbau nochmal deutlich erweitert werden.“

„Die Fronhof-Remisen bieten moderne Betreuungsmöglichkeiten und verweisen zugleich auf das historische Erbe der Stadt“, freute sich Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Der Fronhof wurde seit circa 1200 als landgräfliche Hofanlage nachgewiesen. Die Remisen wurden 1686 (Scheunengebäude) beziehungsweise 1897 (Werkstattgebäude) errichtet. „Trotz der Schwierigkeiten bei der energetischen Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden konnte ein sehr hoher energetischer Standard erreicht werden“, betonte Bürgermeister Dr. Franz Kahle. „Der Energieverbrauch konnte um über 80 Prozent reduziert werden.“ Zudem seien Photovoltaikanlagen integriert worden, was für ein denkmalgeschütztes Gebäude auch eher ungewöhnlich sei.

Die Primärenergieversorgung der Remisen erfolgt aus der direkt daneben liegenden Otto-Ubbelohde-Schule. In der Schule wurde die vorhandene Erdgaskesselanlage demontiert und durch eine Pelletheizkesselanlage ersetzt. Für die Wärmeversorgung der Remisen sind mehrere Energieerzeuger vorhanden. Zwischen dem Heizraum der Schule und den Remisen ist eine Nahwärmeleitung, mit Anschluss am System der Schule verlegt worden. Außerdem wurde für die Remisen eine Brennwertgastherme zur Temperatursicherstellung des Warmwassersystems und zur Ergänzung des Heizungssystems eingebaut.

Durch Bürgerbeteiligung im Vorfeld der Baumaßnahme sowie Ausstellungen und Führungen während und nach der Baumaßnahme, konnten Bürgerinnen und Bürger einen praktischen Einblick in die energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes erhalten.

Stadt MarburgDie Baukosten belaufen sich auf 2.489.000 Euro für die Remisen und 400.000 Euro für das Nahwärmezentrum. Die Zuschüsse aus Landes- und Bundesmitteln betrugen insgesamt 441.290 Euro.                                                                                                                                       Bilder: Stadt Marburg

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