Die sechsjährige Grundschule feiert 20jähriges Jubiläum

Jubiläum: 20 Jahre sechsjährige Grundschule

Länger gemeinsam lernen - Wir feiern 20 Jahre sechsjährige Grundschule

am 17.  und 18.  November 2006

Die Otto-Ubbelohde-Schule wurde 1986 im Rahmen eines Schulversuchs als einzige öffentliche Regel-Grundschule Hessens sechsjährig. Dahinter stand die Überzeugung von Eltern, Schulleitung und Kollegium, dass eine Selektion der Kinder nach Klasse vier - also im Alter von zehn Jahren - verfrüht und und der Lernentwicklung abträglich sei. Miteinander in der Verschiedenheit leben und lernen ist in allen Grundschulen Normalität und Selbstverständlichkeit. Dass die kontinuierliche Weiterführung dieses Miteinanders nicht nur möglich, sondern sinnvoll und förderlich für alle SchülerInnen ist, zeigen uns fast alle europäischen Länder. Die entsprechende Überzeugung führte zu engagierter Konzeption von Schulleben und Unterrichtsarbeit mit heterogenen Gruppen in der OUS. Die Umsetzung beweist seit zwanzig Jahren: Leistungsmäßig und in Bezug auf das Sozialverhalten gehen unsere SechstklässlerInnen mit besten Voraussetzungen in die siebten Klassen der weiterführenden Schulen Marburgs. Die Rückmeldungen von dort bestätigen uns jährlich in unserer Arbeit. Dieser Erfolg wurde nun in einem zweitägigen Jubiläum gebührend gefeiert. Am 17. November 2006 startete unser Fest um 18.30 Uhr mit einer Ausstellung über das Schulleben, die von Dr. Kerstin Weinbach (Schuldezernentin) eröffnet wurde.

 Eltern und interessierte Gäste konnten sich anhand von Fotos und Texten z. B. über binnendifferenziertes Arbeiten, Schulhofgestaltung, Mittagsbetreuung, Ganztag, außerschulische Lernorte, Elternarbeit und Ideen, Rückmeldungen ehemaliger SchülerInnen und ihrer jetzigen LehrerInnen informieren. Eine Fotofilmshow gewährte zusätzlich lebendige Eindrücke in die tägliche Unterrichtsarbeit der Schule. Um 20 Uhr startete eine Podiumsdiskussion, bei der Carsten Beckmann (Oberhessische Presse) die Beiträge von Wilfried Steinert (ehem. Vorsitzender des Bundeselternrates und Schulleiter eine integrativen Förderschule), Walter Planz (Vorstand des Bundeselternrates), Brigitte Schumann (freie Bildungsjournalistin, NRW), Dr. Kerstin Weinbach, Ursula Tänzler (Schulamtsdirektorin) und Gabriele Borgemeister (Schulleiterin der OUS) moderierte. Die vorteilhafte Bedeutung des längeren gemeinsamen Lernens wurde in der Diskussionen dargestellt und argumentativ untermauert. Nicht zuletzt in den Beiträgen aus dem Publikum wurde deutlich hervorgehoben, dass die sukzessiv schlechter gewordenen Rahmenbedingungen die Arbeit der OUS zunehmend erschweren und Umsetzungen von Ideen und Visionen bremsen. Dennoch findet in Zusammenarbeit von Kollegium und den Eltern engagierte Weiterentwicklung unserer Schule statt - schließlich geht es um die Kinder! Um so herber die Enttäuschung, als die Schuldezernentin die versprochene Umsetzung des Baus der seit langem geplanten Mehrzweckhalle (für Sportzwecke und Ganztag) als „vom Tisch“ bezeichnete und ankündigte, dass stattdessen vorübergehende Lösungen angedacht seien. So sollen der Schule einige Räume in Gebäuden der Umgebung zur für Betreuungszwecke Verfügung gestellt werden. Die geladenen Eltern und Gäste ließen es sich nicht nehmen, ihrem Unverständnis und ihrer Wut zu dieser Sache deutlich Ausdruck zu geben. Zu einer nachgefragten Institution mit „Pädagogischer Mittagsbetreuung“ im Rahmen des „Ganztagsprogramms nach Maß“ passt solche Sparplanung nicht. Am 18.11.06 setzte sich das Jubiläum mit einem Tag der Offenen Tür fort. In allen Klassen - auch jahrgangsübergreifend - wurden Leseprojekte durchgeführt. Bei offenen Türen hatten interessierte Besucher die Möglichkeit, das Unterrichtsgeschehen von Jahrgang 1 bis 6 in seinem kontinuierlichen Aufbau unmittelbar zu verfolgen. Auf den ausgelegten Rückmeldekarten gab es ausgesprochen positive Resonanz! Grußworte und interessante Beiträge zum Thema "Länger gemeinsam lernen" finden sich in der Broschüre zum Jubiläum.

Share by: